Und er erzählte ihnen folgendes Gleichnis:
Auf den Feldern eines reichen Mannes stand eine gute Ernte.
Da überlegte er bei sich selbst: Was soll ich tun?
Ich habe keinen Platz, wo ich meine Ernte unterbringen könnte.
Schließlich sagte er:
So will ich es machen: Ich werde meine Scheunen abreißen
und größere bauen;
dort werde ich mein ganzes Getreide
und meine Vorräte unterbringen.
Dann werde ich zu meiner Seele sagen:
Seele, nun hast du einen großen Vorrat,
der für viele Jahre reicht.
Ruh dich aus, iss und trink
und freue dich!
Da sprach Gott zu ihm: Du Narr!
Noch in dieser Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern.
Wem wird dann das gehören, was du angehäuft hast?
So geht es einem,
der nur für sich selbst Schätze sammelt,
aber bei Gott nicht reich ist. (Lk 12, 16-21)
Das Bild zeigt eine Sukka (Laubhütte), die nach jüdischer Vorschrift zum Laubhüttenfest aufgestellt aber danach auch wieder abgebrochen wird. Für sieben Tage bietet eine solche Laubhütte auch Gelegenheit zum Schlafen – alles nur auf Zeit. Es geht nicht um Festes und es geht auch nicht darum etwas festzuhalten.
Ich weiß nicht, ob der Evangelist Lukas den Brauch des Laubhüttenfestes mit seiner Geschichte im Blick hatte, auf alle Fälle wollte er deutlich machen, dass Gott und sein Reich in den Blick zu nehmen ist. Nicht in dieser Welt irgendetwas behalten wollen, sondern im Blick auf Gott „unterwegs“ zu sein.
In dem betreffenden Ausstellungsraum in der Kölner Kolumba blickte ich an der Sukka vorbei auf ein Kreuz aus Elfenbein aus dem späten 12. Jahrhundert. Das passt, dachte ich mir, als ich diese Bibelstelle las und mir meine Bilder aus der Kolumba anschaute.
Diese Welt ist nicht das Eigentliche. Wir sind „unterwegs“ zur Welt Jesu, die er am Kreuz für uns geöffnet hat – so könnte man denken.
Thomas Bohne