Grönemeyer – Ikone der deutschen Pop-Kultur

Da kochte der Kessel. Und das schon nach wenigen Minuten. Das muss man dem Grönemeyer einfach zugestehen, mit 67 Jahren ist der noch richtig fit: Mit einer erstaunlichen Bühnenpräsenz spulte Herbert Grönemeyer sein Programm ab.

Kein bisschen müde: Hopsend und rennend. Jede Ecke der Riesenbühne hat er irgendwann einmal „gestreift“, und dann immer wieder animierend, das Publikum in Bewegung bringend-was ja auch schnell gelang. Nach nahezu exakt drei Stunden war dann Schluss, geplant waren 2,5 – ohne Pause, Respekt!

 

Bild: Grönemeyer beim Konzert

Da verzeiht man diesem Herbert Grönemeyer doch so manche unqualifizierte Eskapade in Talk-Shows oder in der sonstigen Medienwelt. Manchmal dachte ich, ist das wirklich dieser Mann mit englischem Wohnsitz, der manchmal so genau weiß – was wir hier alles machen sollten und gerne aus dieser Perspektive schimpft und bewertet. – Und der jetzt bei diesem Konzert kaum etwas kommentiert; und wenn sehr überlegt und lobend: „nach dem fulminanten 2015“ war da von ihm plötzlich zu hören. Deutschland habe da seine humanistische Seite gezeigt und bewiesen – . Und dann wieder Musik, immer wieder Musik, Neues und Altes, bekannte und unbekannte Titel.

Grönemeyer singt mit seiner markanten und gut bekannten Stimme. Da entsteht schon der Eindruck, dass sich daran seit den 80er Jahren nicht viel geändert hat. Technisch gelingt allerdings die Übertragung nicht immer so ganz. Und das was Grönemeyer mit knappen Worten oft zu sagen hat ist nicht immer gut zu hören.

 

Bild: Grönemeyer – Abschiedswinken auf im Stadion verteilten Bildschirmen

Allerdings war ganz klar am Anfang zu vernehmen: „Wir geben die Ergebnisse durch“, gemeint war das Pokalspiel von RB-Leipzig gegen Eintracht Frankfurt in Berlin. Bei der 1:0-Durchsage in der 70. Spielminute donnerte dann auch der Applaus im RB-Stadion von Leipzig, das 2:0 ging dann in der bestehenden Grönemeyer-Euphorie ziemlich klanglos unter.

Grönemeyer hat es wieder mal gezeigt: Er ist immer noch da.

Und dass er wiederkommt, scheint sehr wahrscheinlich.

Nicht nur seine Fans würden das erwarten.

Thomas Bohne