1 Als der Sabbat vorüber war, kauften Maria aus Magdala, Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um damit zum Grab zu gehen und Jesus zu salben.
2 Am ersten Tag der Woche kamen sie in aller Frühe zum Grab, als eben die Sonne aufging.
3 Sie sagten zueinander: Wer könnte uns den Stein vom Eingang des Grabes wegwälzen?
4 Doch als sie hinblickten, sahen sie, dass der Stein schon weggewälzt war; er war sehr groß.
5 Sie gingen in das Grab hinein und sahen auf der rechten Seite einen jungen Mann sitzen, der mit einem weißen Gewand bekleidet war; da erschraken sie sehr.
6 Er aber sagte zu ihnen: Erschreckt nicht! Ihr sucht Jesus von Nazaret, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden; er ist nicht hier.(Mk 16, 1-6a)
Ein typischer „Caspar David Friedrich“:
Figuren von „Hinten“, das Bild zentriert, also: mittig – tüpisch für seine religiösen Bilder, mit einem „mittig“ gemalten Kreuzbild hatte er ja einmal angefangen.
Und: Wieder ein Bild, angesiedelt in seiner Zeit, im 18./19. Jahrhundert. Denn: Die Frauen, die da zum Grab unterwegs sind, tragen die Kleidung zur Zeit der Entstehung dieses Bildes.
Und, noch etwas ist für Caspar David Friedrich tüpisch: er malt Landschaft, er malt Natur – aber mit dieser „Naturmalerei“ will er uns etwas mitteilen:
Die Sonne ist nicht einfach die natürliche Sonne, sie steht für Auferstehung.
Die Sonne in seinem Bild steht genau in der Mitte und fast direkt über der Frau, die am dunkelsten gekleidet ist. Es geht hier, so denke ich, um die innere Situation der Frauen, die da unterwegs zum Grab sind.
„Erschreckt nicht! Ihr sucht Jesus von Nazaret, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden; er ist nicht hier.“, wird der Engel ihnen noch sagen. Der Maler Caspar David Friedrich“ hat diese Frohe Botschaft schon „auf dem Weg“ hineingemalt.
Thomas Bohne
(Die Ausstellung „Caspar David Friedrich“ ist noch bis zum 1. April 2024 in Hamburg zu sehen, ab dem 24. August 2024 dann in Dresden)