„In jener Zeit,
als einige darüber sprachen,
dass der Tempel
mit schön bearbeiteten Steinen
und Weihegeschenken geschmückt sei,
sagte Jesus:
Es werden Tage kommen,
an denen von allem, was ihr hier seht,
kein Stein auf dem andern bleibt,
der nicht niedergerissen wird.“(Lk 21,5-6)

Für das antike Judentum war viele Jahrhunderte der Tempel das Zentrum und Mittelpunkt des Glaubens.
Eine große Katastrophe bedeutete dann die Zerstörung des Tempels im Jahre 70 durch die Römer.
Glauben musste neu definiert werden und Glaubensvollzüge wurden neu geordnet.
Eine Katastrophe für den gelebten Glauben blieb allerdings aus.
Es ging weiter.
Auch bei uns verlieren Kirchengebäude an Bedeutung,
werden geschlossen oder umgewidmet.
Das ist vielerorts schmerzlich.
Viele wichtige Glaubens-Ereignisse verbinden die Gläubigen damit:
Als Orte der Taufe, Erstkommunion, Firmung oder Trauung.
Aber ist mit dem Wegfall dieser Glaubensstätten auch der eigene Glaube am Ende?
Thomas Bohne