Am Sonntag, 18. Juni 2023, quoll Leipzig wieder einmal über von kulturellen Ereignissen.
Das „Bachfest“ fand seinen traditionellen Abschluß mit der „h-moll-Messe“ in der Thomaskirche.
Aber auch im Gewandhaus gab es parallel zwei abendliche Konzerte: Im Großen Saal stellte das MDR-Sinfonieorchster „Neue Welten“ vor, und im Kleinen Saal musizierte die „Mendelssohn-Orchesterakademie“.
Das letztgenannte Konzert besuchten wir Oratorianer.
Die „Mendelssohn-Orchesterakademie“ in Leipzig, bestehend seit 2004, hat das Ziel, hochbegabte Musikstudenten für die Tätigkeit in einem Spitzenorchester auszubilden. Man durfte also voraussetzen, daß die jungen Musiker für das Konzert exzellent vorbereitet waren. Aber nicht nur das: Sie spielten die mitunter schwierigen Werke in einer Frische, die unmittelbar zu Herzen ging.
Das Programm war geschickt zusammengestellt: Vor der Pause erklangen zwei Werke für Kammerensemble: Die Bearbeitung der „5 Stücke für Orchester op. 16“ von Arnold Schönberg (1874-1951) und ein Stück („Seven Pierrot Miniatures“) der (uns bis dahin unbekannten) britischen Komponistin Helen Grime (Jg. 1981). Nach der Pause füllten sich die Plätze auf der Bühne für ein großes Kammerorchester. Als erstes Werk hörten wir den achtgliedrigen Liedzyklus „Nocturne op. 60“ von Benjamin Britten (1913-1976), nach Texten namhafter britischer Poeten, und den Abschluß bildete die „Pariser Sinfonie“ von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791).
Es mag sein, daß dieses Kammerkonzert angesichts der Leipziger Großereignisse ein mediales Schattendasein führt. Gerade deshalb war es mir wichtig, kurz darüber berichtet zu haben.
Eberhard Thieme