Denk an deine Knechte,
an Abraham, Ísaak und Israel,
denen du selbst geschworen
und gesagt hast:
Ich will eure Nachkommen zahlreich machen
wie die Sterne am Himmel,
und: Dieses ganze Land, von dem ich gesprochen habe,
will ich euren Nachkommen geben
und sie sollen es für immer besitzen. (Ex 32,13-14)
An dieses Bild musste ich denken als ich den alttestamentlichen Text der Sonntagslesungen vom 11. September 2022 las.
Aufgenommen habe ich das Bild im Herbst 2004, unterwegs mit Soldaten durch das Bergland von Afghanistan. Damals war ich Einsatzpfarrer für die Bundeswehr dort.
Dieser alte Mann erinnerte mich sofort an die Figur des Abraham – vielleicht auch deshalb weil Abraham für die muslimische Bevölkerung eine große Bedeutung hat, ebenso wie für Juden und uns Christen.
Die Verheißung aus dem Buch Exodus – so verstehe ich das – gilt für alle.
Für alle, die Abraham als Stammvater des Glaubens ansehen: für Juden, für Christen und für Muslime.
Ich habe damals in Afghanistan viele Menschen getroffen, die von einem tiefen Glauben erfüllt waren – mit einem Mullah sprach ich auch über den Glauben des Abraham, den er Ibrahim nannte.
Gern schaue ich mir immer mal diese Bild mit dem wandernden alten Mann aus Afghanistan an, der so freundlich zu mir herübergeschaut hat.
Ich denke, dass da der Geist Gottes gewirkt hat.
Manchmal wirkt eben Gottes Geist dort, wo wir ihn am wenigsten erwarten.
Thomas Bohne CO