In wenigen Tagen erreichen die Faschingsfeierlichkeiten ihren Höhepunkt.
Ich selbst jedoch bin kein „Faschingstyp“. Mir fehlen dazu jegliche Voraussetzungen. Ich vermag weder eine Büttenrede zu verfassen noch die Leute mit lustigen Liedern in Stimmung zu bringen.
Es darf nun aber auch nicht verschwiegen werden, daß der Fasching bedeutsam für unseren Gefühlshaushalt ist. Denn dort, wo wir lachen, nicht nur über die Schwächen der Anderen, sondern vor allem über uns selbst, wird unsere Seele entschlackt, können sich psychische Verkrampfungen lösen.
Insofern beneide ich die „Faschingstypen“ sogar ein wenig.
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War Jesus eigentlich ein „Faschingstyp“? In der Bibel, in den Evangelien lesen wir darüber nichts. Wir wissen nur, daß Jesus gern in Gesellschaft war. Mit seinen Zeitgenossen hat er sich zu Mahlfeiern versammelt und dabei vorzugsweise diejenigen eingeladen, die damals wenig geachtet waren. Ich kann mir gut vorstellen, daß bei diesen Zusammenkünften viel gelacht wurde. Auch kann man Jesus einen gewissen Humor nicht absprechen, wie er hintergründig in seinen Gleichnisreden zum Ausdruck kommt.
„Erlösung“ hat somit nicht nur eine ernste Seite. Humor, „erlöstes Lachen“ führen zu einer inneren Heiterkeit, die für unser menschliches Miteinander so wichtig ist.
Wenn dies bei den jetzigen Faschingsfeiern zum Tragen kommt, sollte man sie unbedingt gutheißen.
Eberhard Thieme.