„Alle Jahre wieder“ – mit diesen Worten beginnt Pfarrer Thomas Bohne den ökumenischen Gottesdienst am Mittag des 05. Dezember 2024 auf dem Leipziger Flughafen und Pfarrerin Maria Bartels bezieht sich in ihrer Predigt auf das recht bekannte Adventslied „Macht hoch die Tür“ – Und von der kleinen Gottesdienstgemeinde aus Flughafenangestellten und Gästen wird auch recht kräftig und gut hörbar mitgesungen.
Doch neben dem Vertrauten bei diesem Adventsgottesdienst blitzten dann schon für alle gut sichtbar recht verstörende Bilder von der Ausstellungswand des Flughafens:
Stacheldraht-Babyklappe-Plastelichter-X-mas-Dekoration-Kreuzfahrtschiff-Gefängnistor-Ruhebereichzeichen.
Da war nichts Weihnachtliches zu sehen – nur bei näherem Herangehen zeigten sich adventlich-weihnachtlichen Lied-Texte: „Macht hoch die Tür“ neben einem Gefängnistor oder „Stille Nacht“ mit einem Ruhebereich-Zeichen der Deutschen Bahn.
Gestalter und Ausstellung-Macher ist der Graphiker Matthias Gromes. Er erläutert nach dem Gottesdienst das Konzept, auf dem die Ausstellung aufbaute:
Mit Gegenwartsbildern sollten alt bekannte Texte konfrontiert werden. Zeichen dafür, in welche Zeit hinein wir uns auf Weihnachten vorbereiten und dann feiern.
Parallel wird es ein Quiz für Flughafenmitarbeiter geben, das mit Fragen ebenfalls konfrontiert: „Wo gibt’s eine Babyklappe?“, „Wann ist der Nordpol im Sommer klimabedingt eisfrei?“ oder „Welche Hilfsorganisation kümmerts sich speziell um Gefangene?“
Bis zum 2. Februar haben Besucherinnen und Besucher auf dem Flughafengelände „Leipzig-Halle“, die Gelegenheit, die Ausstellung zu sehen. Ob da Weihnachtsfreude und Weihnachtsstimmung „aufkommt“, bleibt noch die Frage – aber vielleicht gibt es bei der einen oder bei dem anderen ein Nachdenken.
Thomas Bohne
Die Ausstellung „STILLE NACHT“ (mit „provozierenden“ Bildern zu bekannten Advents- und Weihnachtsliedern“) ist bis zum 2. Februar auf dem Flughafen Leipzig-Halle (04434 Schkeuditz, Terminalring 1) auf der Mall („Geschäftsstraße“ neben Polster&Pohl) zu sehen.