Neuer Kinotipp der Katholischen Filmkritik: „Parallele Mütter“ von Pedro Almodóvar handelt von zwei Frauen, die sich in der Geburtsklinik anfreunden, später aber feststellen, dass ihre Kinder vertauscht wurden. Ein vielschichtiges Melodram über biologische, soziale und psychologische Facetten von Mutterschaft.
Eine schwangere Fotografin lernt auf der Geburtsstation eine junge Frau kennen, die fast noch ein Kind ist und nach einer Vergewaltigung durch eine Männerhorde ebenfalls ein Baby erwartet. Die beiden freunden sich an, verlieren sich nach der Entbindung aber wieder aus den Augen. Bis die Fotografin herausfindet, dass ihre Kinder in der Klinik vertauscht wurden.
Der spanische Regisseur Pedro Almodóvar ist ein Meister der bewegten Tragödie, bei der sich über melodramatische Schicksalsverflechtungen immer wieder neue Erzählebenen eröffnen. So handelt „Parallele Mütter“ von ganz unterschiedlichen Facetten des Mutterseins, aber auch von abwesenden Vätern, wobei das Private und politisch-historische Zusammenhänge eng miteinander verknüpft sind. Über die unterschiedlichen Mutterfiguren und die vielfältigen Mutter-Töchter-Beziehungen werden nicht nur Fragen nach biologischer, familiärer und gesellschaftlicher Identität überraschend neu und kontrovers gestellt, sondern auch kollektive Prozesse, die Feigheit und das Versagen ganzer Generationen angeschnitten.
(aus „Filmdienst“)
„Parallele Mütter“
Regie: Pedro Almodovar
Spanien 2021
123 Minuten
Kinostart: 10. März 2022