Wo war der Tod jemals so bunt? Ich kann mich nicht erinnern.
Sicherlich, da gibt es orange-farbene Pumpkin-Feste in Amerika – an Halloween. Und es gibt auch die zuckersüßen Skelette, die an mexikanischen Geschäften an Allerheiligen hängen.
Aber vollkommen fröhlich ist das alles nur in COCO, einem Animationsfilm aus dem Hause Disney – genau genommen dem Tochterstudio Pixar.
Um was geht’s: Die große Feier des alljährlichen „Día de los Muertos“ (Übersetzung: Der Tag der Toten) steht an.
Da gerät der quirlige zwölfjährige Miguel ins Land der Toten hinein. Um aber zurückzukehren, muss er seiner verstorbenen Tante versprechen, niemals Musiker zu werden. Aber das geht nicht. Denn Musik bedeutet für diesen kleinen Mexikaner einfach alles.
Es braucht dann nahezu 105 Filmminuten, dass sich so langsam eine vielschichtige Familiengeschichte zeigt, mitunter geht es in COCO dann zu wie in einem Krimi.
Und spannend ist dieser Animationsfilm auch bis zum Schluss, und rührend und liebenswürdig noch dazu.
Aber faszinierend an diesem wahrhaft farbenfrohen Film-Spektakel ist die gedankliche Tiefe und Genauigkeit mit der in Dialogen und Bildern über Familie und Toten-Gedenken philosophiert und wahrlich animierend fabuliert wird. Das ist atemberaubend und schön zugleich.
Man bekommt von diesem Film auch nicht gleich genug und sollte sich COCO ruhig jedes Jahr an Halloween oder an Allerheiligen oder auch an Allerseelen mit der ganzen Familie ansehen.
Und eine große Leistung vollbringt der Film auch noch:
Er nimmt die Angst vorm Sterben und macht wirklich Lust auf diese andere Welt.
Thomas Bohne
Mitglied der Katholischen Filmkommission
Kompass11_22_Filmtipp_COCO.pdf (als Download)
Coco – Lebendiger als das Leben!
Produktionsland: USA
Produktionsjahr: 2017
Genre: Animation, Komödie, Musical
Auszeichnung: Bester Animationsfilm (Oscar 2018)
Empfehlung: Kinotipp der Katholischen Filmkritik (November 2017)