„Der kleine Lord“ – immer wieder kurz vor Weihnachten

(am 22. Dezember 2023, 20:15, ARD)

Alle Jahre wieder, so könnte man meinen, wenn es um die Ausstrahlung des britischen Weihnachtsklassikers „Der kleine Lord“ von Jack Gold aus dem Jahre 1980 geht – Mit Allec Guinnes als mürrischer Lord von Dorrincourt und seinem Enkel Ceddie. Problematisch für die vorweihnachtliche Ausstrahlung waren beispielsweise im Jahre 2020 rechtspopulistische Äußerungen und auch Aktionen des damals 50-jährigen Kinderdarstellers Rick Schroder.

So gab es öffentliche Proteste zur geplanten Ausstrahlung. Auf Anfrage von t-online erklärte damals Christoph Pellander, Redaktionsleiter ARD Degeto: „Ricky Schroder hat mit seinen Solidaritätsbekundungen als Privatperson gehandelt … Sein Verhalten steht dabei in keinem Zusammenhang zu seiner Rolle in ‚Der kleine Lord‘ oder zum Film als solchen.“ Also blieb es beim geplanten Sendetermin vor Weihnachten und das bis heute. Nach damaligen Umfragen wollten etwa zwei Drittel den Film weiter sehen, politische Einstellungen und politische Aktionen waren da für die Zuschauenden eher uninteressant.

Filmbild: der Earl (Allec Guinnes) und der „kleine Lord“ (Rick Schroder)

Und so flimmert wieder – diesmal am 22. Dezember (Freitag) um 20:15 in der ARD – „Der kleine Lord“ über die deutschen Bildschirme. In manchem Wohnzimmer herrscht dann schon vorweihnachtliche Freude und Stimmung. Für so manche und manchen und manche Familie gehört es schon lange zum „Kult“, wenn der alte und zunächst sehr unnahbare Earl (Allec Guinnes) seinen Enkel Ceddie (Rick Schroder) aus Amerika zu sich holt und dann eine warmherzige Freundschaft über Standes- und Überzeugungsgrenzen hinweg beginnt.

Der „Filmdienst“ -publizistische Plattform der Katholischen Filmkommission – schrieb damals: „Detailgetreue Verfilmung eines Jugendromans aus dem 19. Jahrhundert, angesiedelt zwischen poesievoller Unwirklichkeit und humorvoller Distanz. Trotz einer gefühlvollen und melodramatischen Inszenierung ein gelungener Appell an Güte und Mitmenschlichkeit. – Sehenswert ab 6.“

Filmbild: die Mutter (Connie Booth) und der „kleine Lord“ (Rick Schroder)

Hinzugefügt sei vielleicht noch, dass diese Verfilmung von „Der kleine Lord“ auch überzeugendes Ensemble-Kino ist. Es sind so die vielen Nebendarstellerinnen und Nebendarsteller, die viel zum Gelingen des Filmes beitragen. – vorne weg Connie Booth als mitfühlende und mitleidende Mutter des „kleinen Lord“.

Also, meine Empfehlung, am Freitag vor Weihnachten das Wohnzimmer schön vorweihnachtlich schmücken, Kerzen anzünden, und den „kleinen Lord“ genießen.

Thomas Bohne, Mitglied der Katholischen Filmkommission

 

DER KLEINE LORD
Drama | Großbritannien 1980 | 110 Minuten
Regie: Jack Gold
Deutsche Erstausstrahlung: 26.12.1982, ARD
Mit: Rick Schroder (Ceddie Errol) · Alec Guinness (Graf von Dorincourt) · Connie Booth (Mrs. Errol)
Aktuell: am 22. Dezember 2023 (Freitag) um 20:15 in der ARD