Zum Tode des ehemaligen Leipziger Oratorianers Pfr. i.R. Dr. Siegfried Foelz CO

Zum Tode des ehemaligen Leipziger Oratorianers
Pfr. i.R. Dr. Siegfried Foelz CO (03.04.1933 – 09.02.2024)

„Liebe und Demut sollen unser Motto sein“ (Philipp Neri)

 

Bild: Siegfried Foelz CO

Siegfried Foelz wurde am 03. April 1933 im brandenburgischen Fürstenwalde geboren. Später zog die Familie nach Leipzig. Seine Kindheit und Jugend fielen in die Zeit des 2. Weltkrieges und dessen Folgen im geteilten Deutschland.

Geprägt wurde er vom Leipziger Oratorium in der katholischen Liebfrauengemeinde im Leipziger Westen – durch das Vorbild der Oratorianer dort wurde er Priester.

Zeitlebens sprach er mit Hochachtung von der Generation der Gründer, denen er viel verdankte. So wurde ihm das Oratorium zur Heimat; und nach dem Abitur trat er am 23.06. 1957 dieser Gemeinschaft des heiligen Philipp Neri bei.

Er gehörte zu den ersten Studenten, die ihr Studium am Theologisch Philosophischen Studium in Erfurt absolvierten – die einzige Studienmöglichkeit für Katholische Theologie in der damaligen DDR. Diese Zeit war für ihn sehr wichtig – später konnte er dort das Doktoratsstudium absolvieren und später als Dozent für Religionsphilosophie wirken. Der Titel seiner Dissertation über Gabriel Marcel „Gewissheit im Suchen“ steht wie eine Überschrift über seinem Denken, seiner persönlichen Suche im Glauben und dem immer neuen Mühen um eine zeitgemäße Vermittlung.

Am 19. Dezember 1959 wurde Siegfried Foelz in Bautzen zum Priester geweiht. Bereits ab 1958 gehörte er zu den Initiatoren des Hauses in Pirna, das 1961 gegründet schließlich im Jahre 1971 nach Dresden verlegt wurde. Er wirkte zunächst als Kaplan, später fand er – von seinen Mitbrüdern für dieses spezielle Apostolat freigestellt – in den Oratoriums-Kursen in Naundorf (Sächsische Schweiz) ein für ihn persönlich wichtiges Wirkungsfeld. Seine vielfältigen Gaben beispielsweise in der Lehre, der Predigt und Meditation, der Musik, in der Fähigkeit, Menschen zusammenzuführen konnte er dort immer wieder einbringen. Später wurde er Akademiker-Seelsorger, immer auch mit einem wachen Blick auf die jüdischen Schwestern und Brüder, denen er sich tief verbunden wusste.

Als das Dresdner Oratorium 1999 seinen Sitz nach Schmochtitz (Bautzen) verlegte, nahm er diese Herausforderung an – ganz wesentlich in seiner Sorge für die Mitbrüder, denen er schon in Dresden wiederholt als Präpositus diente. Zuvor nahm er noch im Jahr 1998 für zwei Jahre den Auftrag als Pfarrvikar in Dresden-Pillnitz an. In der sächsischen Oberlausitz war er bis zu seinem Lebensende als Zelebrant und Prediger, als Referent und in der Begleitung von vielen Menschen tätig. Mit seiner ganzen Person stand er als Seelsorger und Priester für die Verkündigung des Evangeliums.

Siegfried Foelz suchte nicht „die große Bühne“. In der Stille des Gebetes erwog er seine Gedanken. Und wenn er das Wort ergriff, war es kraftvoll und berührte die Menschen – gab ihnen Orientierung.

Zuletzt hat Siegfried Foelz im Malteserstift in Bautzen mit seinem Mitbruder Michael Ulrich weiter Gemeinschaft gelebt – das unter Aufbietung all seiner Kräfte und im geduldigen Ertragen der eigenen körperlichen Beeinträchtigungen.

Am 9. Februar 2024 ist er im Alter von 90 Jahren -im selben Zimmer wie sein Mitbruder wenige Wochen nach dessen Tod gestorben.

Auf dem Nikolai-Friedhof in Bautzen wird Siegfried Foelz nun neben den oratorianischen Mitbrüdern Helmut Geiger und Michael Ulrich begraben.
Mit seinem Leben hinterlässt der Verstorbene ein bleibendes Zeugnis als Seelsorger und eines oratorianischen Lebens.

R.i.p.

Für die Deutsche Föderation des Oratoriums des hl. Philipp Neri

Diakon Dr. Stefan Wick und Dr. Ulrike Wick-Alda (Kassel)
Pfarrer Eberhard Thieme und Pfarrer Thomas Bohne (Leipzig)