Kommandoübergaben bei der Bundeswehr gehören eher zur Routine – bei Kommandeuren etwa aller drei Jahre. Eher selten, dass dann die betreffenden Familien mitziehen. Das bedeutet ja nicht einfach nur ein Umzug mit Kofferpacken und Umzugswagen – sondern für die Kinder immer eine neue Schule mit neuen Freundeskreisen und neuen Orten für Freizeitaktivitäten: alles an neuen Orten in Deutschland und manchmal auch in anderen Ländern.
So im Fall der Familie Hochwart mit fünf Kindern. Deutlich wurde das jetzt zur Verabschiedung von General Michael Hochwart in den Ruhestand am 27. September 2024. Ort, die General-Olbricht-Kaserne in Leipzig.
Viele aus Bundeswehr und Gesellschaft waren zur dieser Verabschiedung des rang-höchsten Soldaten in Leipzig gekommen.
Bereits im Gottesdienst wurde das Unterwegssein der „Hochwarts“ vom evangelischen Militärbischof Dr. Bernhard Felmberg in der Predigt thematisiert.
„Wo Du hingehst, will auch ich hingehen“ (Buch Ruth 1,6), das war bereits der Trauspruch des Ehepaars Michael und Sylvia Hochwart und nun der Leitspruch für diese gottesdienstliche Feier. Beeindruckend dabei die Segnung dieses Paares jetzt und auch die Segnung des neuen Kommandeurs General Olaf Rohde.
Bemerkenswert auch eine Fürbitte, dass man die „Zähne zeigen kann“ wenn „es dem bösen Nachbarn nicht gefällt“ – vor 5 Jahren wäre so eine Bitte nahezu undenkbar gewesen.
Am Ende sammelte der evangelische Militärdekan Klaus Kaiser Geld für Soldatinnen und Soldaten mit posttraumatischen Belastungsstörungen. Die Tatsache, dass er das alles mit einer leichten Folie-Tüte tat, zeigt von seinem Vertrauen da meistens Scheine und keine schweren Münzen zu bekommen – was auch der Fall war.
Beim großen Appell betonte General Michael Hochwart, dass seine 45 Jahre als Soldat durch drei Zeitenwenden geprägt waren: Ende des „kalten Krieges“, Beginn internationaler Einsätze der Bundeswehr und Bedrohung durch Krieg innerhalb Europas . Er sei dankbar, dass er immer aber seine Familie bei aller soldatischen Tätigkeit in Sicherheit wusste.
Der Wind sorgte bei Appel dann dafür, dass gut sichtbar die Fahne der Nato, von Europa, der Bundesrepublik Deutschlands, des Landes Sachsen und der Stadt Leipzig zu sehen waren – Symbole für das Leben eines Soldaten, eines Bürgers in Uniform.
Thomas Bohne