Kinotipp: Marianengraben – ein Film über zwei unterschiedliche Menschen, die der Tod verbindet

Es geht um eine junge Frau und einen alten Mann, die beide trauern.
Und nach einem turbulenten Kennenlernen fahren sie in einem alten Wohnmobil nach Italien. Die junge Frau will den Ort besuchen, an dem ihr jüngerer Bruder ertrunken ist. Der alte Mann will die Urne seiner Frau zum Ort des gemeinsamen Glückes bringen, das ja vergangen ist.

Der Film „“Marianengraben“ ist so durchaus ein Film zum Thema „Heimat“.
Geht es doch um wichtige Orte des Lebens oder des Sterbens. Bei dem alten Mann beispielsweise geht es darum, wo er mit seiner Frau am glücklichsten war. Bei der jungen Frau dagegen ist es ganz schrecklich, dass sie nicht weiß, wo der Leichnam ihres kleinen Bruders ist.

Bild: Filmbild Marianengraben

Das alles ist verbunden mit stimmungsvollen und ausgeklügelten Kameraeinstellungen und wundervollen Landschaftsaufnahmen.

Und dann wird der Film von zwei herausragenden Schauspielleistungen getragen – Luna Wedler als die junge Frau Paula und Edgar Selge als der alte Mann Helmut – für Edgar Selge ist diese Rolle des alten Mannes vielleicht eine seiner besten Darstellungen.

Schade, dass der Film an Unglaubwürdigkeiten nicht ganz vorbei kommt, auch nicht an der Vorhersehbarkeit des Schlusses.

Und sicherlich ist „Marianengraben“ eine moderne und westeuropäisch zeitgemäße Beschäftigung mit dem Tod – ohne Transzendenz und Jenseits-Hoffnung.

Aber einen stimmungsvollen Kinoabend verspricht der Film allemal.

Thomas Bohne

 

PRODUKTION: Luxemburg/Italien/Österreich/Deutschland 2024
GENRE: Drama | Komödie | Literaturverfilmung | Road Movie
REGIE: Eileen Byrne
MIT: Luna Wedler (Paula) · Edgar Selge (Helmut)
LÄNGE: 87 Minuten
KINOSTART: 07.11.2024