Da macht sich eine schwarze Katze mit großen Augen auf den Weg. Irgendwie hatte sie mal in einem menschlich bewohnten Haus ihre Bleibe – zumindest sieht man noch ein Bett mit „Bettzeug“, auch mit einem Katzen-Bild bemaltes Papier liegt herum und es stehen fast überlebensgroße Katzen-Skulpturen herum. Aber Menschen sieht man keine mehr. Und dann steigt das Wasser immer, immer höher – zum Schluss findet unsere kleine Katze überhaupt keinen Halt mehr: nur noch Wasser. Bis sie dann in einem dahinschwimmenden Segelboot Platz findet – gemeinsam mit einem Wasserschwein, einem Lemur-Affen, einem Sekretärschnabel-Reiher und einem Hund.

Diese Arche-Noah-Besatzung quasi muss sich erstmal zusammenfinden und dann so manches Abenteuer bestehen.
Dazwischen „gesellen“ sich auch noch andere Tiere dazu und immer mal taucht im Film ein Wahl auf, der am Schluss auch noch eine ganz wichtige „Rolle“ spielt.
Geschaffen hat dieses Meisterwerk des Animationsfilms der lettische Filmemacher Gints Zilbalodis mit einem Team. Die Animation realisierte er komplett in Frankreich und Belgien.
Dabei wurde das Computerprogramm „Blender“ verwendet und spektakulär damit gearbeitet. Die Tieranimation studierte man bezüglich Hund und Katze bei Haustieren – die Animation von Lemur, Reiher und Wasserschwein dagegen im Zoo. Also, nicht „digital eingebaut“ – wie das seiner Zeit Steven Spielberg für seinen Dinosaurier-Film „Jurassic-Park“ getan hat. Nein, „von Hand“.
Und das Ergebnis sind überzeugende Tier-Animationen, ohne den bekannten Trickfilm-Ruck.
Ach so, dieser Animationsfilm heißt „Flow“ (englisch: fließen). Und fließend sind die Bewegungen der tierischen Akteure und auch der ganze Film wirkt wie ein „Guss“.
Hinzukommt an Bemerkenswerten, dass der ganze Film ohne Sprache auskommt, kein einziger Dialog! Auch keine Vermenschlichung von Tieren, wie wir das bei „Walt Disney“ gewohnt sind. Ja, die Tiere bleiben Tiere mit ihren typischen Lauten und Geräuschen und trotzdem hatte ich den Eindruck, ihren „Unterhaltungen“ gut folgen zu können. Als Zuschauender verfolge ich nun eine Handlung mit, die spannender in einem „Sprech-Film“ gar nicht sein kann. Und tauche ein in eine faszinierende Bilderwelt. Die sollte man allerdings im Kino erleben.
Das tun inzwischen schon viele in anderen Ländern, vorne weg in den USA.
Inzwischen hat „Flow“ schon das Vierfache seine Produktionskosten eingespielt, weitere Einnahmen werden erwartet – und ich vermute mal, auch in Deutschland.
Thomas Bohne
Flow
Genre: Animation
Produktion: Lettland/Frankreich/Belgien 2024
Länge: 84 Minuten
Regie: Gints Zilbalodis
Kinostart: 6. März 2025
