Bis 26.11. 25 in der ARTE-Mediathek
Leon (Thomas Schubert) und Felix (Langston Uibel) suchen die Abgeschiedenheit in einer Hütte im Mecklenburgischen Wald. Der eine will endlich in Ruhe arbeiten, als Schriftsteller sein Buch nach vorn bringen, der andere möchte eine Bewerbungsmappe fertigstellen.
Doch die Ruhe in der einsamen Hütte stellt sich nicht ein, weil da noch eine Frau (Paula Beer) und ein Mann (Enno Trebs) im Haus sein werden. Zu guter Letzt kommt noch der Verleger (Matthias Brand) von Leon, der ihm auch noch beibringt – dass sein Buch einfach nicht gut ist – ja so schlecht, dass er doch lieber ganz von vorn mit Schreiben anfangen soll.
So ähnlich geht es dann mir als Zuschauer auch: immer wieder muss ich das Beziehungsgeflecht der im Film Agierenden neu sortieren, quasi von vorn anfangen. Da erfüllt sich überhaupt keine Erwartung: keine Personenkonstellation, die man sich so denkt, passt. Und dann droht ein roter Himmel, gefärbt durch einen Waldbrand, immer mehr über der ganzen Figurenszenerie. Genau genommen ist „Roter Himmel“ ein Kammerspiel von fünf Personen, auch wenn der Film meistens im Freien spielt.

Es geht im Film immer um Beziehungen und immer wieder um nicht vorhersehbare Beziehungen und Ereignisse zwischen und mit Menschen.
Das wird auch alles spannend präsentiert, durch die einfallsreiche Regie eines Christian Petzold und die dezente Kameraarbeit von Ernst Fromm, der lediglich bei der Bebilderung des roten Himmels sich so richtig ins Zeug legt.
Gut, dass es den Film jetzt auch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu sehen gab und noch gibt (bis 26.11.25 in der ARTE-Mediathek)
– einer der für mich beeindruckendsten Filme, die ich in den letzten Jahren bei der Berlinale (Februar, 2023) gesehen habe. (Silberner Bär, Berlinale 2023)
Thomas Bohne
Roter Himmel
Drama | Deutschland 2023 | 102 Minuten
Regie: Christian Petzold
Leon (Thomas Schubert)
Nadja (Paula Beer)
Felix (Langston Uibel)
Devid (Enno Trebs)
Helmut (Matthias Brandt)
bis 26.11. 2025 in der ARTE-Mediathek