Es war der 212. Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig, diesmal vor der Auenkirche Markkleeberg. Dort tobte diese Schlacht mit am Heftigsten – Tausende Opfer waren zu beklagen. Viele Völker waren beteiligt: Russen, Franzosen, Polen und Deutsche.

„Wir erinnern daran, dass es immer Kriege gegeben hat – das bis dahin schlimmste Sterben hier in Markkleeberg bei Leipzig mit dieser Völkerschlacht 1813“,sagte in seiner Begrüßungsansprache Michel Kothe – Vorsitzender „Verband Jahrfeier Völkerschlacht bei Leipzig 1813 e.V.“
Später erinnerte der katholische Pfarrer Thomas Bohne mit seinem Gebet – teilweise in lateinischer Sprache – dass alle an der Völkerschlacht Beteiligten gläubige Menschen waren. „Es ist schlimm, dass beispielsweise jetzt im Ukraine-Krieg die Kontrahenten an Jesus Christus – den Friedensfürsten – glauben und doch aufeinander schießen; gab der Geistliche zu bedenken.

Später trafen sich am Lagerfeuer auch Völker-Schlacht-Kostümierte aus Russland und der Ukraine, ein Friedenszeichen so ganz am Rande.
Die örtliche Presse (Leipziger Volkszeitung, LVZ) interessierte dieses Gedenken am Freitag (17. Oktober 2025 um 18:13 (!) mit ernsthaften Ansprachen und Gebet eher nicht. Da lag der Schwerpunkt auf dem Wochenende mit Kostümfest und historischen Umzügen und Schlachtendarstellungen. Da konnte man im Lokal-Teil lesen: „Vom Schlachtenlärm bis Strohballenkonzert“ (LVZ, 18./19.10.25, S. 22) oder “Familie Zerlings Vierseithof ist eigene Welt“ (LVZ, 20.10.25, S.14). – mehr nicht, Schade!
Thomas Bohne