(bis 7. Dezember 2025 in der ARD-Mediathek)
Anfang der 1960er-Jahre macht sich eine junge Novizin auf eine Reise in die eigene Vergangenheit: Eine Tante informiert sie über ihre jüdische Herkunft und die Ermordung der Eltern im Holocaust. Der dialogarme Film erzählt mit strengen schwarz-weißen Bildern und einem vielschichtigen Soundtrack aus Bach, Mozart und modernem Jazz von den Narben, die die Verbrechen des 20. Jahrhunderts hinterlassen haben. Ein überzeugend gespieltes Drama, das gerade auch wegen seiner inhaltlichen Offenheit lange nachwirkt. – Sehenswert ab 14. FILMDIENST (Katholischer Kinotipp)

Fotonachweis ©: Arsenal, mdr/Arte France/Sylwester Kaźm
ORIGINALTITEL: IDA
FORMAT: schwarz-weiß
PRODUKTION: Polen/Dänemark 2013
REGIE: Pawel Pawlikowski
LÄNGE: 82 Minuten
AUSZEICHNUNG:
Europäischer Filmpreis 2014 Bester Film, Pawel Pawlikowski
Oscar 2015 Bester fremdsprachiger Film, Pawel Pawlikowski
EMPFEHLUNG: Katholischer Kinotipp
Der Film hat damals gerade in Polen für ziemlichen „Wirbel“ gesorgt:
Einmal, weil deutlich thematisiert wurde, dass auch in Polen – durch Polen – Verbrechen im II. Weltkrieg begangen wurden, grade an der jüdischen Bevölkerung.
Andererseits freute man sich über den „Oscar“ und brachte den Film auch im polnischen Fernsehen, allerdings mit einem Kommentar zu Beginn.
„Ida“ thematisierte aber auch am Beispiel von Ida als Novizin und ihrer atheistisch-kommunistischen Tante die christliche Religion und Lebensweise als Lebens- und Überlebens-Hilfe.
Auffällig wie positiv hier Klosterleben und klösterliche Struktur dargestellt werden.
Thomas Bohne
