DOK DAY in den Passage Kinos – mit einem Podium-Gespräch rund um`s Gefängnis
Es war der DOK Day, 17. März 2024, in den Passage Kinos Leipzig. Als DOK-Film lief der von Gefangenen aus Regis-Breitingen bei DOK Leipzig 2023 ausgezeichnete Film „For the Time Being (2023)“ der deutschen Regisseurin Nele Dehnenkamp. Der Film ist eine Langzeitbeobachtung einer Frau in den USA, die 22 Jahre um die Freiheit ihres vermutlich unschuldig verurteilten Mannes kämpft.
Nach dem Film gab es dann ein Filmgespräch mit der auch bei DOK Leipzig tätigen Luc-Carolin Ziemann, weiter mit Benjamin Winkler vom Seehaus e. V., Pfarrer Thomas Bohne von der Gefängnisseelsorge Leipzig und mit Kevin als Gefangener (zur Zeit im „Seehaus“)
Zunächst ging das Gespräch um den gezeigten Dokumentarfilm „For The Time Being“ (Kinostart: 18. April). Neben dem Unrecht und dem Kampf der Afroamerikanerin Michelle dagegen wurde auch thematisiert, dass der gefangene Ehemann an der US-amerikanischen Harvard University im Gefängnis studieren konnte. Jetzt arbeitet er als Sozialarbeiter.
Diese Information nutzte Kevin als Gefangener um mitzuteilen, dass er Lernen will. „Endlich mal was richtig machen“, sagte er. Benjamin Winkler vom Seehaus e.V. gab in die „Runde“, dass es im Seehaus einen streng strukturierten Tagesablauf gibt, der soll die Gefangenen lebensfähig für einen späteren Alltag in der Freiheit machen.
Pfarrer Bohne sagte im Laufe der Gesprächsrunde: „Bei Gesprächen mit Gefangenen frage ich immer mal ob sie (die Gefangenen) auch mal an die von ihnen Geschädigten, an ihre Opfer denken. Vielleicht auch mal für sie beten“. „Gute Idee“, hätte da einer der Gefangenen mal gesagt.
Viele Themen kamen „Rund um das Gefängnis“ an diesem Nachmittag zur Sprache.
Die Stunde Gespräch verging nahezu „im Flug“. Auch nach der Veranstaltung blieb eine Besucherin und hörte den „Leuten von der Bühne“ noch interessiert an der Seite zu.
Thomas Bohne