Dieser Psalm-Vers ging mir heute beim Beten der Laudes besonders nahe:
„Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz“
Und ich vermute, da bin ich sicherlich nicht der Einzige, der sich von dieser Stelle angerührt fühlt.
Vielleicht berührte es auch den Dichter Wilhelm Hauf als er die bekannte Geschichte „Das kalte Herz“ verfasste.
Ich „stöberte“ auch gleich mal in der Heiligen Schrift und fand relativ schnell eine fast identische Stelle im Buch Ezechiel: „Ich gebe euch ein neues Herz und einen neuen Geit gebe ich in euer Inneres“ (Ez 36,26a).
Aber bei Ezechiel geht es ganz interessant dann weiter:
„Ich beseitige das Herz von Stein aus eurem Fleisch und gebe euch ein Herz von Fleisch.“ (Ez 36,26b)
Das wäre dann die Steilvorlage zum so bekannten Kunstmärchen „Das kalte Herz“, auch vielfach verfilmt – und möglicherweise kommt in der kommenden weihnachtlichen Zeit auch irgendeine Verfilmung im Fernsehen.
Ja, es ist schon die passende Geschichte für diese adventlich-weihnachtliche Zeit:
Da will einer erfolgreich sein und tauscht zunächst sein pochendes Herz gegen ein Herz aus Stein.
Als Folge wird er erfolgreich und sehr reich, doch nützt ihm sein Erfolg und sein vieles Geld durch seine Hartherzigkeit nichts. Denn es wird um ihn herum kalt und unmenschlich und er verliert die liebsten Menschen um ihn herum.
Dass der Held der Geschichte in „Das kalte Herz“ dann um seine Menschlichkeit kämpfen muss und auch sein liebendes Herz wiederbekommt und letztlich die Opfer seiner Hartherzigkeit wieder zum Leben auferstehen, ist natürlich ein Märchen. Aber wie bei jedem Märchen enthält natürlich auch „Das kalte Herz“ ein große Wahrheit.
Zumal die ganze Geschichte einen biblischen Hintergrund hat.
„Erschaffe mir, Gott, ein reines Herz“ (PS 51,12a)
Wir sollten gerade jetzt in dieser Zeit Gott bitten, dass wir ein liebendes Herz behalten – auch dann wenn Hartherzigkeit und Gefühlskälte um uns herum spürbar sind.
Thomas Bohne CO