Es begann am Dienstag, 28. November 2023, mit Joe Summer. Den kannte ich noch nicht. Pünktlich, 20:00, mit markanter erstaunlich mehr-oktavischer Stimme. Störend etwas die überdimensional eingesetzte Geige dieser „Vorband“. Doch bereits Summer erreichte, dass das Publikum sich mitreißen ließ; bis dann – auch pünktlich um 20:45 – der Meister STING die Bühne betrat.
STING ist der leibliche Vater von Joe Summer, unglaublich. Denn der 72-Jährige wirkte wesentlich drahtiger und durchtrainierter als sein Sohn. Nur die Stimme schien bei dem jetzt 47-jährigen Sprössling frischer und strahlender.
Aber wen kümmert‘s, STING war jetzt da. Im vierten Anlauf: Freitag, 20. Oktober 2020 stand noch auf der Eintrittskarte – dreimal irgendwie durch Corona und das letzte Mal wegen einer anderen Erkrankung von STING wurden die Konzerte verschoben. „Das letzte Mal ist lange her“, sagte er in Deutsch.
Doch nun kam sein Auftritt, mit straff sitzendem silbergrau schimmerndem Shirt – oft in einen hellen Lichtkegel getaucht, schön abgesetzt zu den anderen Band-Mitgliedern.
„English man in New York“, damit ging‘s los – und kurz darauf hatte dieser Gordon Matthew Thomas Summer (STING) sein Publikum in der nahezu vollbesetzten ARENA in Leipzig fest im Griff.
Gordon Summer ist katholisch aufgewachsen, besuchte eine katholische Schule und spielte viel in einigen Bands in seiner Jugend. Immer mal suchte er den Kontakt zu den Päpsten in Rom, mit denen er sich auch gern fotografieren ließ.
Doch nun war der Musiker STING gefragt, das war hochkarätige „handgemachte“ Pop-Musik, der Rhythmus beherrschte dabei vorrangig den Abend – ruhige Momente bot das STING-Konzert eher weniger, allerdings dann zutiefst beeindruckend und nachdenklich ganz zum Schluss: „Fragile“.
Nicht unerwähnt dürfen aber Band und Mitsingende bleiben und wirklich herausragend: Melissa Musique – wie eine neue Ella Fitzgerald kam sie daher, mit einem Stimm-Solo der Extraklasse.
STING in Leipzig war der Auftritt eines Weltstars und war anglo-amerikanische Pop-Musik auf höchstem Niveau.
Thomas Bohne