Eine junge Bäuerin aus Oberösterreich fühlt sich Mitte des 18. Jahrhunderts nach ihrer Heirat nicht wohl. Sie ist überfordert und wird von ihrer Schwiegermutter gegängelt, als ihr Kinderwunsch unerfüllt bleibt. Als ihre Depressionen immer schwerer werden und ihr niemand beisteht, greift sie zu einem schockierenden Mittel, um ihrem unerträglichen Leben zu entkommen. Das düstere Drama zeichnet das Psychogramm einer verzweifelten Frau, die von einem rigiden Glaubenskodex in die Katastrophe getrieben wird. Der überzeugend ausgestattete und gespielte Film droht durch Folk-Horror-Elemente bisweilen allerdings ins Groteske zu kippen.
Katholischer Filmdienst
Eine erschütternde Geschichte aus dem „katholischen Leben“ vor 200 Jahren.
Klar, bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurden Menschen, die den Freitod gewählt hatten oftmals auf kirchlichen Friedhöfen oder auch kirchlich nicht bestattet – das galt für „beide“ Kirchen. Das wird nun in „Des Teufels Bad“ sehr nachvollziehbar erzählt – auch der Gewissens- und Glaubenskonflikt der Hauptprotagonistin ist plausibel.
Im Übrigen stützt sich der Film auf historische Akten dazu. Dass das nun teilweise wie ein Horror-Film bebildert wird und am Schluss quasi ein Hinrichtungs-Volksfest stattfindet – hat durchaus ein „Geschmäckle“.
Und, für Jugendliche unter 18-Jahren ist das nichts! Ansehen, sollte man sich diesen Film als Erwachsener aber schon – gerade im Gedenken an die damals betroffenen Frauen und Männer, auch Kinder.
Thomas Bohne
Des Teufels Bad
Produktion: Österreich, Deutschland 2024
Regie: Veronika Franz, Severin Fiala
Mit: Anja Plaschg (Agnes)
Länge: 121 Minuten
Kinostart: 14. November 2024