Filmtipp: „Alma und Oskar“

Stimmt es, dass Genie und Wahnsinn zusammengehören? Der Film „Alma und Oskar“ vermittelt zumindest eine Ahnung davon, dass an diesem Bonmot etwas Wahres dran ist.

Was passiert, wenn ein 26jähriger genialer Kunstmaler auf eine etwas ältere, souveräne Frau trifft, die ein Gespür für das Genialische hat und das Genialische auch herauskitzeln möchte? Da geht es nicht mehr mit normalen Dingen zu; da entwickelt sich vielmehr eine toxische Liebesbeziehung, in der die Liebe durch Eifersucht und obsessives Begehren an den Rand gedrängt, wenn nicht gar getötet wird.

Bild: Filmbild aus Alma & Oskar

Was die Sache besonders brisant macht: Bei „Alma“ und „Oskar“ handelt es sich nicht um fiktive Personen, sondern um historische Persönlichkeiten vom Beginn des 20. Jahrhunderts. Alma Mahler-Werfel (1879-1964) ist die Witwe des Komponisten Gustav Mahler (1860-1911) und ihr Gespiele der expressionistische Maler Oskar Kokoschka (1886-1980).

Der Film beschränkt sich bewusst auf das Beziehungsgefüge der beiden Protagonisten. Von dieser psychologischen Sicht her halte ich die Darstellung jenes schwierigen Themas für sehr gelungen. Auch insgesamt ist der Film künstlerisch wertvoll und sehenswert.

Eberhard Thieme

 

ALMA & OSKAR
Produktionsland: Deutschland/Österreich/Schweiz/Tschechien
Regie: Dieter Berner
Darsteller: Emily Cox (Alma Mahler) · Valentin Postlmayr (Oskar Kokoschka)
Länge: 89 Minuten
Kinostart: 06.07.2023