Leipzig – Rod Steward zwischen Jubel- und Buh-Rufen, zwischen Abschiedsschmerz und Wiedersehensfreude

Leipzig – Rod Steward zwischen Jubel- und Buh-Rufen, zwischen Abschiedsschmerz und Wiedersehensfreude – 14. Juni 2024, Tag des EM-Eröffnungsspieles Deutschland gegen Schottland

 

Bild: Rod Steward mit Sängerin

Diese Show hatte was: am Tag des EM-Eröffnungsspieles Deutschland gegen Schottland trat der Engländer und Sohn schottischer Einwanderer, Rod Steward, mit seiner Abschieds-Tournee in der QUARTERBACK Immobilien ARENA auf – Tourneebeginn, später dann Berlin, Hamburg, Köln und München. Alles inzwischen ausverkauft, nur noch in Hamburg gab‘s zum Tournee-Beginn noch Restkarten. Wie gesagt, ausverkauft und voll, auch im Moment des EM-Eröffnungsspieles mit Deutschland.

Den zunächst 1:0-Auftakt für Deutschland nahm der Schotte Steward sportlich. Immer wieder kommentierte er, erzeugte in der Halle herzhafte Lacher – doch bei seinem klaren Statement für die Ukraine und Bildern mit ukrainischen Soldaten und Panzern gab‘s Buh-Ruf, einige verließen die Halle – Beruhigung gab‘s dann erst bei dem Bild, wo ein ukrainisches Kind mit einem „No-War“-Schild zu sehen war.

Bild: Kind mit Aufschrift „No War“

Der 79-Jährige lieferte an diesem Leipziger Abend 24 Titel ab, mit einer Performance der Superlative! – mit dabei waren eigene Lieder, Cover-Versionen und schließlich im Rahmen der Zugabe das legendäre „Sailing“. Da leuchteten die Feuerzeuge und Smartphones.

Der alternde Rock-Star bot eine zweistündige Show ohne Pause mit Eleganz und einer frisch und fröhlich aufspielenden Band, mit dabei auch Geige und Harfe spielende Show-Mädchen.

Eine weibliche Dreier-Gesangsgruppe bot dann Pop-Musik der Extraklasse, die drei brauchten sich hinter dem Altmeister der Rockmusik nicht verstecken.

Der Meister glänzte neben seiner Show und erstaunlicher Beweglichkeit mit fast 80 Jahren auch mit seiner unmissverständlich rauchigen Stimme – die ist ja nach wie vor sein Markenzeichen.

Und die jahrelange Bühnen-Erfahrung sah man dem Alt-Rocker wirklich an:
Alles war durchchoreographiert und durchgeplant – sogar die Zugaben und das Schluss-Bild mit wie tot daliegenden Akteuren. Da gab‘s nichts zu meckern!

Ob es da vielleicht nach dem Abschied doch noch eine Bühnen-Auferstehung für den Rock-Senior Steward gibt, ist unsicher – kann aber gehofft werden.

Thomas Bohne