Militär-Musik, nicht nur für Militärs

Es ist inzwischen Tradition, einmal im Jahr findet das Benefizkonzert des Luftwaffenmusikkorps Erfurt im Leipziger Gewandhaus statt – diesmal am 6. November 2023. Kurz wurden alle im Großen Saal von General Michael Hochwart begrüßt und der ranghöchste Soldat in Leipzig erinnerte an die aktuelle Situation in unserer Welt, in der alles „aus den Fugen scheint“ und deshalb das Verbindende der Musik und dieses Konzert so notwendig sei. Für das erschienene Fan-Publikum, nicht nur Angehörige der Bundeswehr, ist dieses Konzert eines Militär-Orchesters ein absolutes „muss“.

Bild: Luftwaffenmusikkorp Erfurt im Großen Saal des Leipziger Gewandhaus

Es ist ja kein Geheimnis mehr, die Darbietungen haben hohe und höchste künstlerische Qualität – so ähnlich hat das nach der Pause Gewandhaus-Verwaltungsdirektor Gereon Röckrath ausgedrückt – vermutlich war er von der Qualität der Darbietungen ebenso überrascht, wie manche und mancher der „Neuen“ im Saal.

Diesmal gingen die Karteneinnahmen von aktuell 20 Tausend Euro an die beiden Vereine „Großstadt-Kinder-Theatrium e. V.“ und „Städtepartnerschaft-Travnik-Leipzig e.V.“

Das Konzertprogramm war gemischt mit Klassik von Richard Wagner (1813-1883), „Kaisermarsch“, bis zur Moderne mit „Jungle Fantasy“ des Japaner Naohiro Iwai (1923-2014) – Symphonik und Konzertstücke vom Feinsten.

Höhepunkt an diesem Abend im Leipziger Gewandhaus war zweifellos die Uraufführung „Beyond the Elusie Dream“ des Kompositions-Talentes Edward D. Messerschmidt (*1982) aus den USA . Der war auch selbst gekommen und wurde nach der Uraufführung seines Werkes mit stehenden Ovationen gefeiert. Das war eine Musik, die an Symphonik eines Georg Gershwin und eines Leonhard Bernstein, auch an US-amerikanische Filmmusik erinnerte – und doch eigen in Form und Gestaltung.

Hilfreich war immer bei diesem Konzert, wie OTL Dr. Tobias Wunderle als Dirigent und Leiter des Abends die einzelnen Stücke kommentierte – plastisch und bildhaft. Das war so möglich, da oftmals das Repertoire des Luftwaffenmusikkorps aus Programm-Musik wie „Hussa! Horrido!“ von Hans Herzberg (19-17-2014), „Pilatus: Mountain of Dragons“ von Steven Reineke (*1970) oder ”Die Völkerschlacht bei Leipzig“ von Richard Eilenberg (1884-1925) sich zusammensetzte. Schließlich gab es den berühmten Radetzky-Marsch als Zugabe und ein dreistündiger Konzertabend ging zu Ende.

Aus meiner Sicht besteht kein Zweifel darüber, dass beim nächsten Benefizkonzert wieder eine ähnliche Summe an Einnahmen für die öffentliche Wohltätigkeit zusammenkommen wird.

 

Thomas Bohne